Der Premierminister von Japan auf dem Höhepunkt der Coronakrise: "Ich habe nichts zu sagen"
Tôkyô, 28. Juli 2021: Die Zahlen vom Mittwoch: 9576 Neuinfektionen landesweit, 3177 in Tôkyô - gar 5675 im Großraum Tôkyô inklusive der Präfekturen Kanagawa (mit Yokohama/1051), Saitama (870) und Chiba (577). Exponentielles Wachstum in der Corona-Krise, das Land ist angesichts der immer neuen Rekordzahlen besorgt und verunsichert. Zugleich finden Olympische Spiele in Tôkyô statt, ein potentielles Superspreader-Event.
Und was tut der Anführer des Landes, Premierminister Suga Yoshihide? Er erklärt: "Dazu habe ich heute nichts zu sagen." (Tôkyô Shimbun, 28.08.2021)
Nach einer Krisensitzung mit dem Minister für wirtschaftliche Wiederbelebung, Nishimura Yasutoshi 西村康稔, und dem Gesundheitsminister Tamura Norihisa 田村憲久, verriet er gegenüber Medien nichts zu der Konferenz. Auch zum Umstand, dass am Mittwoch erstmals seit Beginn der Pandemie über 3000 Neuinfektionen gemeldet wurden, wollte sich Suga nicht äußeren. "Dazu habe ich heute nichts zu sagen." Auf Japanisch: Honshitsu wa o-kotae suru naiyô ga nai 本日はお答えする内容がない. Wörtlich übersetzt: "Heute antworte ich Ihnen nicht inhaltlich."
Das unkluge Schweigen des Premiers auf dem Höhepunkt der Corona-Krise, es macht viele Menschen im Land fassungslos. Alles nötige, wollte er vermutlich damit sagen, habe er bereits am Vortrag mitgeteilt. Am Dienstag, angesichts der Verdoppelung der Zahlen in Tôkyô im Vergleich der Wochentage (2848 Neuinfektionen), hatte Suga kategorisch ausgeschlossen, die Spiele abzubrechen. Die Bürger'innen müssten einfach etwas Abstand halten, dann werde das schon.
Tôkyôs Gouverneurin Koike Yuriko war ebenfalls kurz angebunden und beendete eine Pressekonferenz nach nur 30 Sekunden mit den Worten: „Unnötiges Ausgehen vermeiden. Mit der Kraft aller werden wir das überwinden.“
Der Direktor des Gesundheits- und Wohlfahrts-Büros der Hauptstadt-Präfektur, Yoshimura, hatte, wie die Tôkyô Shimbun berichtet, am Dienstag noch erklärt, man möge sich keine unnötigen Gedanken machen. Seit der dritten Welle im Januar habe man das Gesundheitssystem gestärkt und die Impfstoffverteilung vorangetrieben. Alleine mit der Zahl der Infizierten würde man die aktuelle Situation nicht zutreffend beschreiben. „Wir befinden uns nicht in einer Notsituation.“
Die Zahlen in der Hauptstadtregion steigen indessen rasant an, obwohl die Zahl der Tests gegenüber dem Mai um rund ein Drittel reduziert worden ist. Bereits seit Beginn der Pandemie ist immer wieder kritisiert worden, dass die Zahl der Tests viel zu niedrig sei. Der Verdacht liegt nahe, dass die restriktive Testpolitik dazu dienen soll, die Zahlen so niedrig wie möglich zu halten. Vor zehn Tagen noch berichtete z.B. die Tôkyô Shimbun, dass die Behörden für die Zeit nach den Spielen die Zahl an Neuinfektionen von 2400 im wöchentlichen Durchschnitt für die Hauptstadt als "unproblematisch" angesehen habe.
Today, the number of people infected with covid19 in Tokyo exceeded 3000 for the first time. Some of you in oversea may feel it low. But Tokyo has fewer than 20k tests for a population of 14 million. We can't get tested if we want. There're many hidden infected people. Serious. https://t.co/fZ204WIhlL
— 反五輪の会 NO OLYMPICS 2020 (@hangorinnokai) July 28, 2021
「本日はお答えする内容がない」(首相秘書官)として、首相の取材対応を拒否した。
— 都内の飲食人 (@L4A1P9qxjY0REuA) July 28, 2021
そりゃねーだろな!お前はいつも中身がねーんだよ!#スガやめろ
https://t.co/ZwEWRxqglL
Exponentielles Wachstum: 2884 neue Corona-Fälle alleine in Tôkyô
Die Erzählung vom ausländischen Virus ist ad absurdum geführt worden
Tôkyô, 27. Juli 2021: 2848 neue Corona-Fälle nur in der Hauptstadtpräfektur Tôkyô, gemeldet am Dienstag. So viele wie nie während der gesamten Pandemie. Vergangenen Dienstag waren es 1461. Eine Verdoppelung im Wochenrhythmus - das nennt man exponentielles Wachstum. Und dies, obwohl Japan nach wie vor viel zu wenig Corona-Tests durchführt - außer für Ausländer*innen. Die Zahl der am Dienstag gemeldeten schwer Erkrankten in Tôkyô liegt mit 80 so hoch wie seit dem 18. Mai nicht mehr. Zu jener Zeit gingen auf breiter Front Repräsentant*innen des Gesundheitssystems auf die Barrikaden und forderten die Absage bzw. neuerliche Verschiebung der Spiele.
Noch unfreundlicher wird das Bild sogar, wenn man den Großraum Tôkyô betrachtet mit ca. 38 Millionen Menschen und 4604 von 7629 neuen Fällen landesweit (Stand 18 Uhr Ortszeit). Fast zwei Drittel aller neuen Fälle fällt damit wie seit langem auf die vier Metropol-Präfekturen Tôkyô, Kanagawa (758 neue Fälle), Saitama (593) und Chiba (405).
Die Zahlen führen eine Erzählung ad absurdum, mit der das Gastgeberland der Olympischen Spiele und das Internationale Olympische Komitee glauben, das Mega-Event inmitten der Pandemie rechtfertigen und managen zu können. Es ist die Erzählung von der "olympischen Blase". Wenn es gelänge, die ins Land kommenden Olympia-Teilnehmer*innen von der einheimischen Bevölkerung zu trennen, dann könne eine Verbreitung des Virus in Japans Bevölkerung verhindert werden. Dem Missverständnis von der "olympic bubble" liegt die Annahme zugrunde, dass die Probleme alleine von außen kommen würden. Aber so ist das nicht.
Japans und Olympias Corona-Management trägt aufgrund des unhaltbaren "Bubble"-Theorems fast absurde Züge - da wehrt sich eine große Population von überwiegend Ungeimpften und kaum Getesteten gegen eine viel kleinere Population von überwiegend Geimpften und trotzdem praktisch Rundumdieuhr-Getesteten mit Maßnahmen aus dem Playbook zum Betrieb eines Gefangenenlagers.
Geht es um prinzipiell härtere Maßnahmen im Land, versteckt sich die Regierung dagegen hinter angeblich existierenden verfassungsrechtlichen Hürden. Und dass die Regierung das Corona-Krisenmanagement im Kabinettsbüro dem Minister für wirtschaftliche Wiederbelebung und für Wirtschafts- und Fiskalpolitik zuordnet, lässt tief blicken und erzählt viel darüber, was der liberaldemokratischen Regierung unter dem sichtbar überforderten Premierminister Suga Yoshihide auch in diesen Zeiten wirklich wichtig ist. Die Gesundheit der Menschen kann es nicht sein.
Japan muss erkennen, dass seine olympische Corona-Krise vor allem eines ist: hausgemacht. Auf die mit überwachungsstaatlichen Methoden kontrollierten ausländischen Gäste wird die Regierung dieses Desaster nicht schieben können. Es ist das Ergebnis von Unfähigkeit, Inkompetenz und Ignoranz sowie der nationalistisch motivierten Arroganz einer politischen Führung gegenüber einer weltweiten Pandemie.
Letzte Aktualisierung: 27.07.2021, 12.45 Uhr
Quelle: NHK
https://www3.nhk.or.jp/news/special/coronavirus/data/
Hintergrund:
"Japan in der Corona-Krise", in:
"Tôkyô 2020. Olympia und die Argumente der Gegner" (BoD-Verlag),
als E-Book im Shop von Jens Weinreich, auch als Teil des Olympia-Tokio-Passes von Jens Weinreich.
あっさり記録更新。先週火曜の1,387人より1461人増加。2.05倍増加。や〜ん。1週間で2倍以上の増加。このペースだと来週は6,000人超えだわ。
— 🌈白石草 (@hamemen) July 27, 2021
東京都 新型コロナ 2848人の感染確認 過去最多 | NHKニュース https://t.co/buXJBPC3ER
For the first time more than 3000 new #coronavirus infections on Wednesday. #Tokyo2020 https://t.co/yCP6reym9D
— Andreas Singler (@AndreasSingler) July 28, 2021
【沖縄も過去最大】沖縄も感染者数が350人超で過去最大に。前週の火曜日154人の倍以上。https://t.co/mGDheOHtQQ
— 金子勝 (@masaru_kaneko) July 27, 2021
結局、東京の今日の感染者数は2848人。それでも前週火曜日1387人の倍以上。1月7日の2520人を上回り過去最大に。8割が中止・延期だった世論が正しかったのだ。https://t.co/hqwJhNL0Y5
Suga sagt "sorry" - Japans Gesundheitssystem bereits mit relativ wenigen Corona-Erkrankungen überfordert
Tôkyô, 26. Januar 2021: Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Japan ist zuletzt nach offiziellen Angaben wieder gesunken. Auch im Großraum Tôkyô wurden deutlich weniger Fälle registriert. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus verstorbenen Menschen aber markierte in den vergangenen Tagen ein Rekordniveau. 104 Todesfälle wurden am Dienstag gemeldet, zudem 964 schwere Neuerkrankungen. Obwohl Japan im internationalen Vergleich noch immer deutlich geringere Corona-Zahlen vermeldet, stößt das Gesundheitssystem bereits an seine Grenzen.
Erst vor wenigen Tagen hatte der Vorsitzende der Medizinischen Gesellschaft Japans, Nakagawa Toshio 中川俊男, laut der NachrichtenagenturJiji (22.01.2021) noch davor gewarnt, dass man während der Olympischen oder Paralympischen Spiele Teilnehmer*innen, die mit dem Coronavirus infiziert sind, womöglich keine Behandlung würde bieten können. Bereits jetzt würden die vorhandenen Kapazitäten immer wieder nicht ausreichen.
Premierminister Suga Yoshihide leistete im Haushaltsausschuss des Unterhauses nun dafür Abbitte, dass die Regierung es nicht geschafft habe, sich angemessen auf die dritte Welle vorzubereiten und dafür, dass es Fälle gab, in denen an dem Coronavirus erkrankte Menschen nicht sofort behandelt werden konnten. „Als Verantwortlicher bitte ich vielmals um Entschuldigung“, erklärte Suga und stelle Verbesserungen des medizinischen Systems in Aussicht.
Oppositionspolitikerin Tsujimoto Kiyomi 辻元 清美 kritisierte Suga hart für seinen Corona-Kurs und den Zustand des Gesundheitssystems. „Menschen, die ins Krankenhaus wollen, können dies nicht. Sie sterben alleine zuhause oder im Notarztwagen. Verspüren Sie eine Verantwortung für die Leben, die wegen der fehlenden staatlichen Hilfe nicht gerettet werden konnten?“, so Tsujimoto an die Adresse des Ministerpräsidenten.
Olympiaministerin Hashimoto Seiko erklärte im Parlament laut AFP, die Regierung plane, medizinisches Personal in einer Stärke von 10.000 Ärztinnen und Ärzten sowie Pfleger*innen für die Zeit der Spiele zu rekrutieren. Jeder einzelne würde gebeten, sich für fünf Tage zur Verfügung zu stellen. Unklar ist allerdings, woher die medizinischen Fachkräfte in so großer Zahl in einem ohnehin schon überforderten Gesundheitssystem kommen sollen.
Quelle: NHK, 26.01.2021
https://www3.nhk.or.jp/news/html/20210126/k10012833391000.html
Siehe auch: "Tokyo man in 80s dies of COVID-19 at home after being rejected by hospitals",
The number of people infected with Covid19 in Tokyo today has plummeted to 618. Many people are puzzled by the sudden decrease, saying it's too strange. We can't help but wonder if the numbers were manipulated for the sake of #Tokyo2020 #NOlympicsAnywherehttps://t.co/jGksmiVLvU
— 反五輪の会 NO OLYMPICS 2020 (@hangorinnokai) January 25, 2021
Olympic Minister Seiko Hashimoto said she would secure 10,000 medical staff who work five days during #Tokyo2020
— 反五輪の会 NO OLYMPICS 2020 (@hangorinnokai) January 26, 2021
The medical system in Japan is already in dire straits, and it is unacceptable that the Olympics will further deprive it of social resources. https://t.co/Wo01V6trT3
For the very first time, Covid-19 took the lives of more than one hundred people in Japan yesterday. The 104 fatalities in a single day puts the pandemic in a new and more threatening league for the country. (MP) #Japan #Covid19 #Pandemic #DeathToll
— SNA Japan (@ShingetsuNews) January 20, 2021
Corona-Minister Nishimura: "Die Versorgung u.a. mit Toilettenpapier ist gewährleistet"
Tôkyô, 7. Januar 2021: Die Zahl der offiziell bestätigten Corona-Neuerkrankungen in Japan ist am Donnerstag erneut dramatisch auf neue Rekordhöhen angestiegen: 7570 neue Fälle wurden landesweit gemeldet, in Tôkyô schnellte die Zahl der Neuinfektionen auf 2447 empor. Nun werden angesichts kaum zu vermeidender Verschärfungen bei den Maßnahmen zur Eingrenzung der Pandemie Versorgungsengpässe durch Hamsterkäufe befürchtet.
Corona-Minister Nishimura Yasutoshi versuchte am Donnerstag die Bevölkerung zu beruhigen. "Die Versorgung mit Toilettenpapier und anderen Gegenständen des täglichen Bedarfs ist gewährleistet", erklärte der Minister im Parlament und über Twitter. Verbraucher und Industrie sollten keine übermäßigen Lagerbestände anhäufen, sprich: von Hamsterkäufen absehen und stattdessen mit - Hashtag - "#Gelassenheit" (reisei 冷静) handeln.
トイレットペーパーなど必需品は安定的な供給が確保されています。また、昨年、逼迫したマスクや消毒液等も合計5000億円以上でサプライチェーン補助金を措置し国内供給体制の整備を進め海外からの輸入も安定しています。消費者や事業者の皆様には過剰な在庫を抱えないよう #冷静な行動をお願いします。 pic.twitter.com/NBpepeUr6G
— 西村やすとし #静かな年末年始を NISHIMURA Yasutoshi (@nishy03) January 7, 2021
Massenfeierlichkeiten trotz explodierender Corona-Zahlen
Yokohama, 6. Januar 2021: Am 7. Januar will die japanische Regierung für die Hauptstadt Tôkyô und die angrenzenden Präfekturen Kanagawa, Saitama und Chiba eine Notstandserklärung herausgeben. Dass diese reichen wird, um die momentan explodierenden Zahlen der Corona-Neuinfektionen einzudämmen, darf angesichts der damit allenfalls verbundenen moderaten Maßnahmen allerdings bezweifelt werden. Massenveranstaltungen sind damit auch künftig nicht ausgeschlossen - wie das in der Stadt Yokohama (Präfektur Kanagawa) geplante "Fest zur Mündigkeitserklärung" (seijin shiki 成人式) am nächsten Montag mit Tausenden Teilnehmer*innen zeigt.
Rund 37.000 junge Menschen, die im Lauf des Jahres 2021 ihren 20. Geburtstag begehen, feiern in diesem Jahr in Yokohama den Tag der Volljährigkeit. Er findet immer am zweiten Montag des beginnenden Jahres statt. Die Stadt Yokohama will am 11. Januar trotz gerade rasand ansteigender neuer Corona-Fälle (fast 6000 Neuinfektionen landesweit am Mittwoch) und trotz des bevorstehenden Notstandes auf die als Massenveranstaltung konzipierte Zeremonie nicht verzichten. Sie will den Massenauflauf lediglich entzerren. Die Zeremonie soll auf zwei Schauplätze - die Yokohama-Arena und das Pacivico-Convention-Center - aufgeteilt werden. Zudem wird der Strom junger Menschen und ihrer Familien in mehrere Gruppen á 2000 bis 4000 Teilnehmer*innen aufgeteilt. Die Familien werden gebeten, vor und nach der Zeremonie von Festessen, die ohnehin gegen geltende Richtlinien verstoßen würden, abzusehen.
Die Präfektur Kanagawa hat sich im Schatten Tôkyôs zum zweitgrößten nationalen Corona-Hotspot entwickelt, mit 591 bestätigten Neuinfektionen am 6. Januar.
Quellen:
https://www.city.yokohama.lg.jp/kurashi/kyodo-manabi/shogaigakushu/sonota/ad.html
Gouverneure fordern Notstands-Erklärung - Autor Murakami kritisiert Regierung
Tôkyô, 2. Januar 2021: Die vier Gouverneure der japanischen Metropolregion um die Hauptstadt Tôkyô haben zum Jahresbeginn 2021 die japanische Regierung aufgefordert, angesichts des zusehenden Kontrollverlusts über die Corona-Pandemie den Notstand (kinkyû jitai 緊急事態) auszurufen. Eine Explosion der Zahlen an Neuinfektionen stehe offenbar unmittelbar bevor, hieß es. Mit der Verhängung des Notstandes würden sich den Gouverneuren der Präfekturen der Verfassung gemäß mehr Möglichkeiten eröffnen, schärfere Gegenmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus zu ergreifen.
Neben der Hauptstadtpräfektur Tôkyô, das an Silvester erstmals über 1000 neue Fälle zu beklagen hatte, sind auch die Nachbar-Präfekturen Kanagawa (mit Yokohama), Saitama und Chiba stark von Neuinfektionen betroffen. Zusammen kommen die vier Präfekturen auf fast die Hälfte aller Fälle im gesamten Land.
Das Ersuchen der Gouverneure richtete sich konkret an den zuständigen Minister Nishimura Yasutoshi (@nishy03) - der im Kabinett von Premierminister Suga Yoshihide das Resort für Wirtschaftliche Wiederbelebung, Corona-Bekämpfung, Handelsverträge (TPP) und die Reform der sozialen Sicherungssysteme leitet. Die Zuordnung des Pandemie-Managements in Japan ausgerechnet beim Thema Wirtschaft - und nicht etwa bei der Gesundheit - lässt tief blicken, was die Prioritätensetzung der Regierung im Umgang mit der weltweit wütenden Pandemie anbelangt.
Deutliche Kritik an der Krisenkommunikation der japanischen Regierung äußerte der weltweit populäre Schriftsteller Murakami Haruki. Die Regierung müsse "ehrlich über das Virus sprechen", und zwar "aus dem Bauch heraus", sie dürfe es nicht lediglich beim simplen Verlesen vorbereiteter Statements belassen. Es sei schwer für die Menschen in Bezug auf die Anti-Virus-Maßnahmen zu kooperieren, wenn Politiker nicht mit Botschaften kommunizieren würden, die wirklich von Herzen kämen, also ernst gemeint seien, so gibt die Zeitung Mainichi Shimbun den Autor wider.
Quellen:
NHK: https://www3.nhk.or.jp/news/html/20210102/k10012793861000.html
The Mainichi Shimbun: https://mainichi.jp/english/articles/20210102/p2g/00m/0na/039000c
The Mainichi Shimbun zur Murakami-Kritik: https://mainichi.jp/english/articles/20210101/p2g/00m/0na/104000c
#新型コロナウイルス について、東京都できょう、新規感染者が1300人を超える見通しであることがわかった。一日あたりの感染発表が1000人を超えるのは初めてで、過去最多だった12月26日の949人を大幅に上回ることに。 pic.twitter.com/IN7153OhTn
— TBS NEWS (@tbs_news) December 31, 2020
Coronavirus update - official data
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1都3県緊急事態宣言発出を要請 #nhk https://t.co/2ZUclL99kM
— NHK@首都圏 (@nhk_shutoken) January 2, 2021
【速報】小池都知事ら1都3県の知事4人は、きょう午後、西村経済再生担当大臣と会談し、国に対して緊急事態宣言の発表を速やかに検討するよう要望したことを明らかにした。#新型コロナウイルス #緊急事態宣言 #東京都 #神奈川県 #埼玉県 #千葉県 pic.twitter.com/uMG9yR5aYi
— TBS NEWS (@tbs_news) January 2, 2021
Today's top headlines: pic.twitter.com/nCasrCa1Ec
— The Japan Times (@japantimes) December 19, 2020
米製薬大手ファイザーは新型コロナワクチンを日本で承認申請します。承認されれば、来年3月にも接種が始まる可能性があります。https://t.co/SqAKdgtYWk
— 日本経済新聞 電子版 (@nikkei) December 17, 2020
新成人 全国最多の横浜市 予定どおり成人式開催を決定 #nhk_news https://t.co/nhpWT4Pfya
— NHKニュース (@nhk_news) January 5, 2021
Almost 5000 new corona-cases in Japan on Tuesday, statistically 10.000 cases and more a day to predict soon. The state of emergency, PM Suga plans to declare for the metropolitan area, will barely stop the pandemic. #Tokyo2020 https://t.co/YvJowJV0pM
— Andreas Singler (@AndreasSingler) January 5, 2021
Numbers of new infections explode in Tokyo and nationwide in Japan
Tôkyô, 31. Dezember 2020: Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist zum Jahresende in der japanischen Hauptstadt Tôkyô rapide angestiegen. Mehr als 1300 Menschen erkrankten nach neuesten Zahlen vom Silvestertag zusätzlich. Damit überstieg die Zahl der Neuerkrankungen in der Olympia-Gastgeberstadt erstmals überhaupt – und sprunghaft – die 1000er-Marke. Landesweit wurden erstmals mehr als 4000 Neuinfektionen gemeldet, auch hier war der Sprung - 4520 neue Fälle - rasant.
Tôkyôs Gouverneurin Koike Yuriko appellierte im Rahmern einer außerordentlichen Pressekonferenz am 30. Dezember an ihre Mitbürger*innen, die Neujahresfeiern im kleinen Kreis zu Hause zu verbringen. „Eine dritte Welle mit bislang nicht erlebter Wucht hat uns überfallen. Dieser Jahreswechsel entscheidet darüber, ob wir die Ausbreitung der Infektionen werden aufhalten können oder nicht. Ich möchte, dass wir dem Leben den Vorrang einräumen“ sagte die Gouverneurin nach einem Bericht des Fernsehsenders NHK. Die Bürger*innen sollten den Jahreswechsel, sich still verhaltend, zu Hause im kleinen Kreise verbringen und auf Jahresend- und Jahresanfangsfeiern ebenso wie auf die Teilnahme an Dinnerparties verzichten.
Für Letzteres steht Ministerpräsident Suga Yoshihide in der Kritik, der mit seiner Teilnahme an einem Abendessen mit Politikerkollegen und Prominenten die eigenen Regierungsempfehlungen verletzt hatte, nach der nicht mehr als fünf Personen sich gleichzeitig in Restaurants versammeln sollten. Das von vielen als unzureichend kritisierte Regierungs-Management der Corona-Krise in Tateinheit mit politischen Skandalen, denen sich die regierende Liberaldemokratische Partei Japans von Premier Suga und Ex-Premier Abe Shinzô ausgesetzt sieht, sorgte für einen deutlichen Einbruch bei den Zustimmungsraten für Neu-Premier Suga.
„Das Coronavirus kennt keinen Jahreswechsel“, sagte indessen Gouverneurin Koike und rief die Bürger*innen der Hauptstadt dazu auf, auf das Ausgehen für öffentliche Jahresend-Countdowns zu verzichten und stattdessen zu Hause zu bleiben.
Quellen:
Zur Kritik an PM Suga:
BioNTech und Pfizer beantragen Sonderzulassung in Japan
Tôkyô, 18. Dezember 2020:
Der von der Mainzer Firma BioNTech* mit Unterstüt・zung des amerikanischen Pharmakonzerns Pfizer entwickelte Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 wird 2021 voraussichtlich auch in Japan zum Einsatz kommen. An diesem Freitag reichte Pfizer beim japanischen Gesundheitsministerium einen Antrag auf "Sonderzulassung" (tokurei shônin 特例承認 ) ein. Über ihn soll, wie u.a. der Fernsehsender NHK berichtet, bis Februar entschieden werden.
Normalerweise dauert ein Prüfverfahren für einen neuen Impfstoff mindestens ein Jahr. Unterdessen, so der Sender, sicherte sich die japanische Regierung vertraglich bis Juni 2021 Impfstoffkapazitäten für 60 Millionen Menschen bei BioNTech/Pfizer. Am 23. Juli 2021 werden die um ein Jahr verschobenen Olympischen Spiele in Tôkyô eröffnet.
Quelle: NHK, 18.12.2020
*In japanischen Medien ist die Firma BioNTech als tatsächlicher Urheber des neuen Impfstoffes wenig präsent. Im zitierten NHK-Bericht ist lediglich von einem Pfizer-Impfstoff die Rede, der zusammen mit "einer deutschen Firma" entwickelt worden sei.
Patient stirbt nach verweigertem Corona-Test - Post-mortem-Test weist Infektion nach
Kanazawa, 5. Dezember 2020: Ein Wissenschaftler der Universität Kanezawa klagt über typische Corona-Beschwerden. Zudem ist er Asthmatiker. Ein Corona-Test wird dem 42-Jährigen verweigert. Bald darauf ist er tot. Seine Frau macht das Corona-Krisenmanagement ihres Landes dafür verantwortlich.
Bei dem verstorbenen Mann aus der Präfektur Ishikawa wurde nach Behördenangaben vom 27. November 2020 post mortem eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt. Zuvor hatte der Mann sich nach Recherchen der Zeitung Chûnichi Shimbun telefonisch beim Ärztlichen Beratungszentrum der Präfektur für Patienten mit fiebrigen Erkrankungen gemeldet und um einen PCR-Test gebeten, der ihm allerdings verweigert wurde. Der Mann war Asthmatiker.
Bei dem Patienten handelte es sich um einen 42-jährigen Assistenzprofessor an der Pharmakologischen Fakultät der Universität Kanazawa, der für seine biotechnologische Forschung mit der Mitgliedschaft einer Exzellenzinitiative des japanischen Wissenschaftsministeriums bedacht worden war.
PCR抑制ひどい!享年42歳!
— 🌈白石草 (@hamemen) December 5, 2020
単身赴任中の金沢大高橋広夫准教授。
16日倦怠感
20日39度
21日近医受診・インフル陰性。
県センターに電話するもPCR検査を断られる
24日 近医再受診
25日 連絡とれず
26日 死亡していた
死亡前 コロナ検査断られ 金沢の男性 死後に陽性判明https://t.co/Zzzgzd6VUi
Nach Auskunft der Ehefrau des Verstorbenen und dessen Umfeldes wohnt die Familie außerhalb der Präfektur Ishikawa, während der Forscher unter der Woche alleine in der Präfekturs-Hauptstadt Kanazawa lebte und an der dortigen Universität forschte. Am 16. November habe er ein starkes Gefühl der Erschöpfung verspürt. Am 20. November habe er 39 Grad Fieber gehabt. Eine ärztliche Untersuchung in einer medizinischen Untersuchungseinrichtung auf Influenza sei negativ ausgefallen, gegen das Fieber wurden dem Mann Medikamente verschrieben.
Nach den Aufzeichnungen seiner Frau habe der Wissenschaftler dann beim von der Präfektur Ishikawa betriebenen ärztlichen Beratungszentrum für fiebrige Erkrankungen angerufen und um einen PCR-Test gebeten. Dort sei ihm mitgeteilt worden, dass ohne eine Überweisung des Hausarztes ein Corona-Test nicht möglich sei.
Nach der ambulanten Behandlung sei zwar das Fieber auf 37 Grad zurückgegangen, er habe aber unter Husten und Halsschmerzen gelitten. Deshalb habe er am 24. November erneut bei dem bereits zuvor konsultierten Arzt vorgesprochen.
Nachdem seine Frau ihm am Tag darauf mehrere Nachrichten geschrieben hatte, die unbeantwortet blieben, und der Mann telefonisch nicht erreichbar war, informierte sie einen Bekannten an der Universität Kanazawa. Als der Mitarbeiter ihres Mannes am 26. November dessen Wohnung aufsuchte, war der Erkrankte bereits tot.
Danach bestätigte ein PCR-Test des Gesundheitsamtes, dass der Verstorbene an Covid-19 gelitten hatte. Die Todesursache wurde im Obduktionsbericht mit „Tod durch nicht identifizierte innere Ursachen“ angegeben. Die Covid-19-Erkrankung wurde nicht als direkte Todesursache identifiziert, der Bericht vermerkte jedoch den Zusammenhang mit der Viruserkrankung.
„Hätte man bei meinem Mann rechtzeitig einen PCR-Test vorgenommen, wäre er gerettet worden“, klagte die Ehefrau des Verstorbenen gegenüber der Chûnichi Shimbun. „Die Entscheidung, ob ein Test durchgeführt wird oder nicht, sollte man nicht dem Arzt alleine überlassen. Wenn der Zustand eines Patienten sich auch nur ein wenig verschlechtert, sollte er sich testen lassen können.“ Am 24. November habe ihr Mann ihr noch die Nachricht hinterlassen, dass er nach Auskunft der seiner Wohnung nahe gelegenen Arztpraxis nicht mit dem Virus infiziert sei.
Das Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales weist Asthma erstaunlicherweise nicht als Risikofaktor für eine Covid-19-Erkrankung aus. Viele Ärzte hingegen sehen das anders und fordern bei Asthma-Patienten genauere Untersuchungen als bei Normalbürgern. Mit dem Fall des verstorbenen Forschers konfrontiert antwortete das medizinische Beratungszentrum der Präfektur Ishikawa, die Anordnung eines Corona-Tests liege in der Verantwortung des behandelnden Arztes.
Während Japan für sein Krisenmanagement in der Coronakrise in deutschen Medien meist undifferenziert gefeiert wird, beklagen Kritiker in Japan die restriktive Testpraxis seit Beginn der Pandemie. Japan führt im Vergleich mit Deutschland nur rund ein Zehntel an Tests durch. Die vergleichsweise niedrigeren Zahlen an nachgewiesenen Corona-Fällen - wiederum rund ein Zehntel der Inzidenz in Deutschland - verdanken sich zumindest in gewissem Umfang auch der Verweigerungshaltung Japans bei den Tests. Vertreter von Ärzteverbänden haben gegenüber der Politik immer wieder mehr Ernsthaftigkeit im Kampf gegen das Coronavirus angemahnt.
Viele Olympiakritiker sehen die Mängel in der Seuchenbekämpfung als Ausdruck des unbedingten Willens der Regierung, die Olympischen Spiele im nächsten Jahr möglichst ohne Einschränkungen und - wie Premierminister Suga Yoshihide es ausdrückte - "at all costs" durchführen zu wollen.
Quelle Cover-Foto: The Government of Japan, Ministry of Health, Labour and Welfare: https://www.covid19-info.jp/covid-19-en.html
Suga will Tourismuskampagne verlängern - Corona-Zahlen weiter auf Rekordniveau
Tôkyô, 05.12.2020: Premierminister Suga Yoshihide hat angekündigt, die von der japanischen Regierung unterstützten "GoToTravel!"-Kampagne zur Unterstützung der Wirtschaft verlängern zu wollen. Dabei sollten Infektionsschutz und die Interessen der Tourismus-Industrie in Einklang gebracht werden, teilte Suga laut dem Fernsehsender TBS mit. Auch die Zahl der im Zusammenhang mit der Vocid-19-Erkrankung verstorbenen Menschen ist höher denn je: 45 Menschen starben laut offiziellen Angaben am Freitag (4.11.2020).
Japan schränkt Tourismusprogramm "GoToTravel!" ein
Tôkyô, 21.11.2020: Nach rasant steigenden Zahlen und wachsender Kritik an den unverdrossen weiter propagierten "Go To Travel!"- und "Go To Eat!"-Programmen hat die japanische Regierung nun erklärt, die Kampagne einschränken zu wollen. Gebiete mit höheren Corona-Zahlen sollten vorübergehend ausgenommen werden, sagte Premierminister Suga Yoshihide laut Japan Times am Samstag. Allerdings spricht die Regierung nur Empfehlungen aus, die Entscheidung liege bei den Gouverneuren in den 47 Präfekturen des Landes. Als Kompensation für entgangene Einnahmen stellt die Regierung 50 Milliarden Yen, ca. 420 Millionen Euro, bereit.
Coronavirus: Auch in Japan steigende Zahlen
Tôkyô, 18.11.2020: Weltweit steigen die Zahlen der nachweislich von dem Coronavirus betroffenen Menschen. Auch in Japan, wenngleich auf niedrigerem Niveau als in vielen anderen Teilen der Welt. 2201 Neuinfektionen wurden zuletzt landesweit gemeldet (Stand 18.11.2020, 20.15 Uhr), alleine 493 in der Olympia-Gastgeberstadt Tôkyô. Damit übertraf die Metropole den bisherigen Rekordwert, der während der "zweiten Welle" am 1. August gemessen worden war. Landesweit war am Samstag am dritten Tag hintereinander eine neue Höchstmarke bei den Neuinfaktion bekannt gegeben worden (1732 laborbestätigte Neuinfektionen).
Unterdessen haben Japans Premierminister Suga Yoshihide und IOC-Präsident Thomas Bach während desssen Besuchs in Tôkyô bekräftigt, die Olympischen Spiele im nächsten Jahr unbedingt abhalten zu wollen - auch mit Zuschauerbeteiligung. Athlet*innen und Besucher sollen, wenn Impfstoffe bis dahin in ausreichender Zahl verfügbar sein werden, gegen das neue Coronavirus geimpft werden, erklärte Bach laut dpa.
Die meisten Japaner*innen sind inzwischen nicht mehr so optimistisch wie der IOC-Präsident und die japanische Regierung. Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur Kyôdô sind 84 Prozent der Befragten Bürger*innen angesichts der jüngst deutlich angestiegenen Zahlen besorgt und wünschen sich, statt die Stimulierung der Wirtschaft in den Mittelpunkt des Regierungshandelns zu stellen, die Konzentration auf die Bekämpfung des Coronavirus.
Letzte Aktualisierung: 18.11.2020, 14.15 Uhr
Asahi Schimbun, 18.11.2020:
https://www.asahi.com/articles/ASNCL4VTWNCLUTIL01P.html?iref=comtop_7_01
Corona-Updates bei NHK:
https://www3.nhk.or.jp/news/special/coronavirus/data-all/#graph--infect-death__infect
Japan's PM Suga promised to put the fight against the Corona-virus into the center of his policy. Now he's not refraining from promoting a "Go To Travel!"-program to support economic recovery while health care workers are overwhelmed. Doctors demand to pause the program. https://t.co/fXlpBGXGQG
— Andreas Singler (@AndreasSingler) November 20, 2020
It took a lot of hard work and bad policy but Japan's COVID19 numbers are back to what they were at their peak in August and looking to break that record!
— Jake Adelstein/中本哲史 (@jakeadelstein) November 19, 2020
So glad that GoToTravel and GoToEat are working out so welll thanks to Dentsu, Suga and the LDP.
December: GoToHospital! pic.twitter.com/cnxkrxS3YY
菅「東京ドームや横浜スタジアムで観客は満員の7-8割に抑え科学的な根拠も踏まえた実証実験を行った」
— Koichi Kawakami, 川上浩一 (@koichi_kawakami) November 16, 2020
バッハ「東京大会を開催できると確信していたが、菅首相の話を聞いてさらに確信を得た」
5割制限を無視して行った調査のための人体実験。人の命をなんと思っているのか?https://t.co/FKNtkx3epF
FOCUS: Virus surge causing concern for Japan's straining medical system https://t.co/WhebUUfpmc
— Andreas Singler (@AndreasSingler) November 20, 2020
本日の1面です#東京五輪 のスポンサーでもある国内メディアは開催ありきのバッハ来日を批判しませんが、海外メディアは酷評です
— 日刊ゲンダイ ニュース記者 (@gendai_news) November 18, 2020
前提に掲げた全選手へのワクチン接種はありえないし、裏金疑惑もくすぶる中、最大の政権浮揚策と考える#菅政権 の卑しさにゾッとします
お求めは駅売店コンビニまで pic.twitter.com/8wWuc3NdmF
【GoToスガサイクル】今日の東京都の感染者数は493人。8月1日の472人を超えて、過去最高を更新。年齢的にも広がりが大きい。政府と「専門家」分科会のずっと続く失敗をはやく反省し、政策を転換しなければ、人命も経済も大変になってしまう。https://t.co/OzFW31RhUx
— 金子勝 (@masaru_kaneko) November 18, 2020
We started GO TO travel campaign !!!!
— SakuraHotelHatagaya (@hatagaya_hotel) November 15, 2020
You can stay for 1 night for 4745yen in single rooms !!!!
And you can use coupon 24 hours our cafe 😆#sakuracafe #sakurhotel #goto #sakurahotelhatagaya#sakuracafehatagaya #gototravel #shinjyuku #tokyo pic.twitter.com/odKTLWnZxf
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