Botschaft von Mutô Ruiko zum 13. Jahrestag des Atomunfalls von Fukushima
Fukushima · 10. März 2024
Mutô Ruiko aus der Gemeinde Miharu kämpft seit fast 40 Jahren gegen Atomkraft in ihrer Heimatpräfektur Fukushima. Die einstige Sonderschullehrerin war durch die Katastrophe von Tschenobyl aufgerüttelt worden. Nach der Havarie des AKW Fukushima Daiihi wurde sie Sprecherin der Gruppe Hidan-ren, einer Vereinigung von Klager*innen verschiedener zivil- und strafrechtlicher Prozesse. Sie ist auch Sprecherin einer Gruppe, die gegen die Verklappung von kontaminiertem Kühlwasser ins Meer prozessiert.
Petition gegen Atommüll-Zwischenlager in Kaminoseki
Seit über 40 Jahren kämpfen die Bevölkerung der kleinen Insel Iwaishima und Aktivisten aus der Region gegen den Bau eines Atomkraftwerk in der Verbandsgemeinde Kaminoseki - bisher mit Erfolg. Nun bedrohen neue Pläne zum Bau eines Zwischenlagers für verbrauchte Brennstäbe in der Bucht von Tanoura die Idylle in dem maritimen Naturparadies. Eine Petition wendet sich gegen diese Pläne. Hier die deutsche Übersetzung:

Politics in Japan · 30. Mai 2023
Auf der japanischen Insel Tsushima wollen Vertreter von Wirtschaftsverbänden prüfen lassen, ob sich das Naturparadies 50 Kilometer vor der südkoreanischen Küste als Endlagerstätte für hochradioaktiven Atommüll eignet. Bürgerinitiativen kämpfen gegen die Pläne an. Der Gouverneur der Präfektur Nagasaki sieht das Vorhaben kritisch.
Fukushima · 22. Mai 2023
Hat die japanische Regierung die internationale Gemeinschaft beim Treffen der G 7-Umweltminister*innen in Sapporo mit einem gravierenden Übersetzungsfehler in der gemeinsamen Abschlusserklärung zur Frage der Einleitung von radioaktiv kontaminiertem Kühlwasser aus dem Atomkraftwerk Fukushima Daiichi bewusst hinters Licht geführt? Eine Bürgerinitiative, die den Vorgang enthüllt hat, glaubt genau das, sie spricht von "Fälschung".

Iwaishima: Atomkraftgegner schicken eigenen Kandidaten in Bürgermeisterwahl
Anti-Atomkraft-Bewegung in Japan · 09. Oktober 2022
Am 18. Oktober wird in der Gemeinde Kaminoseki-chô, wo seit 40 Jahren ein Atomkraftwerk in Planung befindlich ist, ein neuer Bürgermeister gewählt. Die Wahl steht im Zeichen der erbittert geführten Debatte um den Bau des AKW in der Seto-Inlandsee.
"Nariwai-Prozess": Harte Kritik am Urteil des Obersten Gerichtshofes
Im sogenannten "Nariwai-Prozess" hat der Oberste Gerichtshof in Tôkyô am 17. Juni ein für die rund 3850 Kläger*innen enttäuschendes Urteil gesprochen: Eine Mitschuld des Staates an dem nach wie vor nicht beendeten Atomunfall von Fukushima 2011 war für drei der vier Richter*innen nicht auszumachen. Die Urteilsbegründung stößt weithin auf Unverständnis. "Das Urteil wird als Schandfleck in die japanische Rechtsgeschichte eingehen", kommentierte der puluäre Journalist Kanehira Shigenori.

Japans Verteidigungsministerium kategorisierte Friedensdemos als Vorstufe eines bewaffneten Angriffs
Politics in Japan · 31. März 2022
Japan und die Demokratie: Kritische Stimmen warnen immer wieder vor einem Niedergang der demokratischen Kultur Nippons. Jüngster Anlass bietet ein vor zwei Jahren erstelltes Papier des Verteidigungsministeriums, in dem Anti-Kriegs-Demonstrationen als Vorstufe zu Terror und militärischer Bedrohung kategorisiert wurden. Der kommunistische Oppositionspolitiker Kokuta Kenji stellte dazu im Auswärtigen Ausschuss des Japanischen Unterhauses unbequeme Fragen und kritisierte die Vernichtung des Papiers.
Kanno Mizue: "An alle Menschen, die gemeinsam auf diesem Planeten leben"
Kanno Mizue zog erst kurz vor dem Atomunfall von Fukushima mit ihrem Mann in dessen Heimat Namie. Dort hatten sie ein 180 Jahre altes Bauernhaus renoviert. Seither lebt sie an ihrem Zufluchtsort in der Präfektur Hyôgo. Sie engagiert sich für das Erinnern an die Atomkatastrophe und das Ende der Atomkraft. Anlässlich des 11. Jahrestages des Atomunfalls verfasste sie diese Botschaft:

Hayakawa Tokuo: „Die Geschichte der Atomkraft ist die Geschichte eines Amoklaufs“
Der Mönch Hayakawa Tokuo 早川篤雄 aus Naraha-machi, 16 km vom AKW Fukushima Daiichi entfernt, kämpft seit einem halben Jahrhundert gegen Atomkraft. Der Atomunfall von Fukushima 2011 habe sich zwangsläufig ereignet, sagte der heute 82-jährige Vorsteher des buddhistischen Tempels Hôkyô-ji 宝鏡寺. Die Geschichte der Atomkraft in seinem Land sei die Geschichte eines Amoklaufs. Gelernt habe die Regierung selbst nach dem Atomunfall nichts. Teil 3 des Oral-History-Projekts "Fukushima erzählt".
Friedensapostel Bach lässt Hiroshima auf Kosten sitzen
Tokyo 2020  · 16. November 2021
Die Reise von IOC-Präsident Thomas Bach am 16. Juli nach Hiroshima stieß - inmitten der dramatischsten Phase der Coronakrise in Japan - auf wenig Gegenliebe. Bach instrumentalisiere das Leid der Atombombenopfer für die dem IOC nachgesagten Ambitionen auf den Friedensnobelpreis, hieß es. Bach predigte gesellschaftliche Solidarität als Basis für Frieden in Hiroshima. Nun kommt heraus: Das IOC ließ die Stadt - trotz einer Bitte um Übernahme - auf Kosten des Besuchs sitzen.

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