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2. Auflage "Tôkyô 2020": „Wir kommen nicht umhin, Afrikaner zu kaufen“:

「アフリカ人を買収しなくてはいけない」

「東京オリンピック2020と反対者の論理」第2版出版メディアリリース

 

新型コロナウィルスの世界的流行の影響で2021年に延期された日本で開催されるオリンピック・パラリンピックの正式名称である「東京2020」。2019年、ドイツ・マインツ市在住のジャーナリスト、アンドレアス・シングラーは、初版「東京オリンピック2020と反対者の論理」(出版社BoD-Verlag Norderstedt)において、同大会への反対運動に関する包括的な研究を初めて日本国外で発表しました。そして、2021年7月、この初版を大幅に増補した第2版が出版されました

 

2年前まで「東京2020」をめぐる汚職や賄賂については、ほとんど知られていませんでした。これは、アフリカ諸国における票を取りまとめるために、日本オリンピック委員会元会長で国際オリンピック委員会委員の竹田恒和氏が、疑わしいPR会社であるブラックタイディングス社に資金を流用したとするスキャンダルであり、さらに別の深刻な疑いも次々に生じています。シングラーは、東京五輪招致の成功は、政界、ビジネス界、スポーツ界の上層部による謀計に基づくものと考えています。日本では、票を買収するために寄付することは、愛国心のある英雄的行為と見なされていたようです。

 

著者は、海外では知られていなかったこのスキャンダルを裏付けるため、第2版では日本における最新の情報源を活用しています。たとえば、週刊新潮の記事によると、菅義偉首相は内閣官房長官時代に議決権の調整に携わっていたという。この記事は現在もオンラインで公開されています

 

週刊新潮の記事の中では、菅氏が「アフリカ人を買収しなくてはいけない」と語ったことが主張されています。記事によれば、菅氏が、セガサミーホールディングスのトップである「パチンコ王」里見治氏に、賄賂の支払いを目的とした計4億~5億円の工作資金を疑惑に満ちた財団の口座に預けるよう依頼したそうです。嘉納財団を運営していたのは、「東京2020」組織委員会元会長であり菅氏と同じ政党に属する森喜朗元首相でした。週刊新潮の記事によれば、菅氏はこの資金について、痕跡を残さない「ブラックボックス」であり、そのため国税の問題は生じないと説明したそうです。この件に関し、シングラーは、菅氏に対し書面による質問状を送りましたが、回答を得ることはできませんでした。

 

さらに、「外国のコンサルタント会社」に支払われた未公表の9億円の行先も解明されていません。日本のメディアは、支出を裏付ける会計書類の所在が不明になっていることを報道しています。シングラーは、スキャンダルが次々と明らかになる日本の五輪招致において、使用目的が合法的に証明できない資金はすべて汚職の疑いがあると考えています。

 

その上、「東京2020」の招致プロセスだけでなく実行プロセスにおいても、汚職の疑惑があります。その中心となっているのは、首都・東京都と建設・不動産事業者、そして晴海地区オリンピック選手村開発のための都有地売却の際の不審な価格設定です。それを批判している不動産鑑定制度研究会によると、土地の価値は販売価格の10倍以上でした。大会終了後は21棟の高層ビルにある約5600戸のアパートのほとんどが個人に分譲されることになります。不動産鑑定士は、この土地売却により、納税者は1000億円以上の損失を被ったと試算しています。

 

また、東京都の幹部20人以上が、プロジェクトの実施を委託された建設会社や不動産会社に転職していることが新聞赤旗の取材で明らかになっています。これらの幹部の約半数は、都に在籍中、土地の売却を担当していました。日本では、公務員が定年後に民間企業に引き抜かれる現象を「天下り」、つまり「汚職」を意味する言葉で呼ばれていることを、著者はドイツの読者に説明しています。

 

最後に、第2版では、「コロナ危機の日本」を詳細に扱っています。筆者は、オリンピック開催地が、数々のミスによって国内の危機を不必要に悪化させ、結果的に「東京2020」プロジェクトを失敗に導いていることを、複数のブログ記事をまとめることにより紹介しています。

 

 

アンドレアス・シングラー

フリージャーナリスト、日本学及びスポーツ学研究者。専門はハイパフォーマンススポーツにおける問題であり、長年に渡り取材してきた。日本学者としては、原子力と2020/1年オリンピックへの抗議、そして福島の状況を研究している。2018年に「さよなら原発・フクシマ後の日本での抗議運動」(ベルリンEB出版)、2020年に「NOlympics:批判されるTōkyō 2020/1」(ライプチヒ大学出版)を発表している。

ホームページ https://www.andreas-singler.de

ブログ https://www.andreas-singler.de/blog/


 

 

 

 

「東京オリンピック2020と反対者の論理」

2021年7月 第2版

出版社 Books on Demand Norderstedt

全31章294ページ

16.90ユーロ / Eブック版 7.49ユーロ

ISBN-13: 978-3-74480-232-1

 

„Tôkyô 2020. Olympia und die Argumente der Gegner“

 (2. Auflage Juli 2021)

Verlag: Books on Demand Norderstedt

294 Seiten, 31 Abb., 16,90 € – E-Book: 7.49 €

ISBN-13: 978-3-74480-232-1

 


"Korruption als patriotische Heldentat": Medieninformation zur Neuauflage

 

Mit der 1. Ausgabe von „Tôkyô 2020. Olympia und die Argumente der Gegner“ legte  Andreas Singler 2019 die erste kritische Studie außerhalb Japans zu den auf 2021 verschobenen Spielen vor. Über Korruption war damals noch relativ wenig bekannt.

 

Dies hat sich mittlerweile geändert. Inzwischen spreche alles dafür, dass der Erfolg Tôkyôs auf einer hochkarätigen Verschwörung aus Politik, Wirtschaft und Sport beruhe. Für Stimmenkauf Geld zu spenden, sei wohl als patriotische Heldentat empfunden worden. Die Medieninformation zur 2. Auflage:

 Tôkyô 2020: So lautet noch immer die offizielle Bezeichnung für die wegen der Corona-Pandemie auf das Jahr 2021 verschobenen Olympischen und Paralympischen Spiele in Japan. Mit der ersten Ausgabe von „Tôkyô 2020. Olympia und die Argumente der Gegner“ (BoD-Verlag Norderstedt) legte der Mainzer Autor Andreas Singler 2019 die erste umfassende Studie außerhalb Japans zum Widerstand gegen diese Spiele vor. Nun publizierte er eine 2., aktualisierte und deutlich erweiterte Auflage.

 

Über Korruption und Bestechung um Tôkyô 2020 war vor zwei Jahren noch relativ wenig bekannt. Ausnahme: Der Skandal um Japans olympischen Top-Funktionär, das IOC-Mitglied Tsunekazu Takeda und die von ihm veranlassten Geldflüsse an die dubiose PR-Firma Black Tidings, aller Wahrscheinlichkeit nach zum Stimmenkauf in Afrika. In der Zwischenzeit jedoch sind weitere schwerwiegende Verdachtsmomente hinzugekommen. Es  spreche nunmehr alles dafür, dass der Erfolg Tôkyôs auf einer hochkarätigen Verschwörung aus Politik, Wirtschaft und Sport beruhe, so der Autor. Für Stimmenkauf Geld zu spenden, sei in Japan offenbar als patriotische Heldentat empfunden worden.

 

In der 2., erweiterten Auflage seines Buches geht Andreas Singler anhand neuerer japanischer Quellen bislang im Ausland unbekannten Verdachtsmomenten nach, die diesen Eindruck untermauern. So wurde in dem Nachrichtenmagazin Shûkan Shinchô unwidersprochen die Behauptung aufgestellt, dass der amtierende japanische Premierminister Yoshihide Suga in seiner damaligen Funktion als Generalsekretär des Kabinetts selbst in die Organisation von geplantem Stimmenkauf eingebunden gewesen sei. Der Artikel ist auch heute noch online abrufbar.

 

„Wir kommen nicht umhin, Afrikaner zu kaufen“, so wird Suga in dem Magazin zitiert. Der rechtskonservative Politiker habe den Firmenleiter der Sega Sammy Holdings, den „Pachinko-König“ Hajime Satomi, gebeten, die ausdrücklich als Schmiergeldzahlung gedachte Spende über ca. vier Millionen Euro auf das Konto der inzwischen aufgelösten Kanô-Stiftung einzuzahlen. Diese wurde vom damaligen Chef des Organisationskomitees für Tôkyô 2020 geführt, Ex-Premier Yoshirô Mori, einem Parteifreund Sugas. Die Stiftung sei „eine Black Box“, die „keine Spuren hinterlässt“, habe Suga erläutert. So gebe es auch keine Probleme mit der Steuer. Eine schriftliche Nachfrage des Autors dazu ließ Suga unbeantwortet. 

 

Darüber hinaus ist der genaue Verbleib weiterer bislang nicht bekannter 7,5 Millionen Euro unklar, die an „ausländische Beratungsfirmen“ gezahlt worden seien. Nach japanischen Medienangaben sind Unterlagen zur Verwendung der Gelder auf rätselhafte Weise verschwunden. Solange Ausgaben der japanischen Bewerbung nicht belegt werden könnten, schreibt Andreas Singler angesichts der sich mittlerweile häufenden Einzelskandale, sei für ihn jede fehlende Million eine, die unter Korruptionsverdacht stehe.


Außerdem steht nicht nur der Bewerbungs- sondern auch der Realisierungsprozess von Tôkyô 2020 unter massivem Korruptionsverdacht. Im Zentrum hier: die Hauptstadt Tôkyô und ein Konsortium an Bau- und Immobilienfirmen sowie eine zweifelhafte Expertise zur Berechnung des Verkaufspreises von städtischem Grund für die Entwicklung des olympischen Athletendorfes im Stadtteil Harumi. Nach den Spielen gehen die meisten der rund 5600 Wohnungen in den 21 Hochhäusern in Privatbesitz über, andere werden teuer vermietet. Dem Steuerzahler soll bei diesem Grundstücksverkauf ein Schaden von über einer Milliarde Euro entstanden sein, so schätzen aufgebrachte Immobilienexperten.

 

Was die Sache umso verdächtiger macht: Fast zwei Dutzend ehemalige städtische Spitzenbeamte wechselten inzwischen zu Bau- und Immobilienfirmen, die mit der Umsetzung des Projektes betraut sind. Viele betreuten zuvor den Verkauf des Grundstücks für die Stadt. In Japan ist dieses Phänomen der Übernahme von Beamten durch privatwirtschaftliche Unternehmen nach deren Pensionierung als amakudari  bekannt, als „Herabsteigen vom Himmel“ – oft einfach ein anderes Wort für Korruption.

 

Desweiteren beschäftigt sich der Autor in der zweiten Auflage des Bandes ausführlich mit „Japan in der Corona-Krise“. Anhand einer Zusammenstellung von Blogbeiträgen zeigt er, wie der Olympiagastgeber durch zahlreiche Fehler die Krise im Land unnötig verschärfte und so das Projekt Tôkyô 2020 zuletzt noch an den Rand des Scheiterns brachte.

 

Andreas Singler ist freier Autor, Japanologe und Sportwissenschaftler. Seit langem beschäftigt er sich mit den problematischen Seiten des modernen Hochleistungssports. Als Japanologe forscht er zu den Protesten gegen Atomkraft und gegen Olympia 2020/1 sowie zur Situation in Fukushima. Im Berliner EB-Verlag erschien 2018 der Band „Sayônara Atomkraft. Proteste in Japan nach ‚Fukushima’“. Mit Steffi Richter und Dorothea Mladenova gab er 2020 im Leipziger Universitätsverlag den Band „NOlympics. Tokyo 2020/1 in der Kritik“ heraus.

 

Website: https://www.andreas-singler.de

 

Blog: https://www.andreas-singler.de/blog/

 

„Tôkyô 2020. Olympia und die Argumente der Gegner“

 (2. Auflage Juli 2021)

Verlag: Books on Demand Norderstedt

294 Seiten, 31 Abb., 16,90 € – E-Book: 6,90 €

ISBN-13: 978-3-74480-232-1

https://www.bod.de/buchshop/tokyo-2020-olympia-und-die-argumente-der-gegner-andreas-singler-9783744802321

 

 



Mehr japanologische Literatur zum Thema Tôkyô 2020/21


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